Usbekische Sprache
Die Amtssprache ist Usbekisch. Russisch ist für den nicht Usbekisch sprechenden Reisenden immer noch die Lingua franca, mit der in Usbekistan am meisten zu erreichen ist. Obwohl Usbekistan erst relativ spät russifiziert wurde, ist Russisch doch die Sprache gewesen, ohne die man nicht leben konnte und die vor allem den wissenschaftlichen Austausch ominierte. Viele Intellektuelle haben so ihre usbekischen Wurzeln (und Sprachkenntnisse) neu entdecken müssen, was nicht immer einfach war. Einige Sätze in Usbekisch helfen jedoch immer das Eis zu brechen und eröffnen die Herzlichkeit einheimischer Gastfreundschaft. In einigen Landesteilen und in der jüngeren Generation wird kein oder nur wenig Russisch gesprochen, auch dort helfen elementare usbekische Kentnisse. Es gibt in Usbekistan allerdings mehrere Dialekte, und ein Sprecher des horesmischen Dialektes versteht beispielsweise den Taschkenter Dialekt nicht unbedingt.
Usbekisch gehört zu der Östlichen Gruppe der Turksprachen und hat sich von anderen mittelasiatischen Turksprachen im frühen vierzehnten Jahrhundert abgespalten. Bekannt als Chagatai oder Allusbekisch, wurde der Wonschatz der Sprache durch den berühmten Poeten Alisher Navoiy (l 441 -1501) sehr erweitert und hob sich als Literatursprache vom Arabischen und Persischen ab. Der Buchdruck gelangte erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nach Mittelasien, bis dahin waren Bücher jahrhundertelang von Hand kopiert worden. Usbekisch ist, wie das Türkische, eine agglutinierende Sprache. An ein Wort wird also alles -z. B. räpositionen - angehängt. Wer türkisch kann, wird auf viele Gemeinsamkeiten treffen.1923 wurde eine oderne usbekische Sprache mit leicht modifiziertem arabischen Alphabet verschriftlicht. Aus politischen Gründen sollte die islamische Vergangenheit Usbekistans verdrängt werden, und so führte man 1927 das lateinische Alphabet ein. Im Zuge der Sowjetisierung wurde usbekisch ab 1940 in kyrillischen Buchstaben mit speziellen Sonderzeichen geschrieben. Dieser Prozeß wird jetzt rückgängig gemacht. 1993 wurde die Rückkehr zur lateinischen Schrift, ähnlich der türkischen Variante, im Parlament beschlossen. In den Medresen, den Koranschulen, wird auf arabisch unterrichtet.
In diesem Buch wurde die lateinische Schreibweise gewählt, da nur noch wenige kyrillische Schilder zu finden sind und auch diese in Kürze verschwunden sein werden. Auf Straßenschildern und Karten ist die Umstellung auf lateinische Buchstaben in vollem Gange. Die Schulkinder lernen bereits das neue Alphabet, die meisten Usbeken wissen aber selbst noch nicht, wie die kyrillischen Buchstaben zu transliterieren sind, Deswegen werden Städte und Straßen häufig in verschie- denen Varianten geschrieben. Im vorliegenden Buch wird versucht, die korrekte Transliteration zu verwenden - häufig sind jedoch die Sehenswürdigkeiten nicht mit der korrekten Umschrift beschriftet. In diesem Fall wird diese Urschrift verwendet. Städtenamen, die auf deutsch geläufig sind, wurden nicht in ihrer usbekischen Variation verwendet. Dazu ehören Taschkent (Toshkent), Samarkand (Samarqand), Buchara (Buxoro) und Chiwa (Xiva). Gnihdkenntnisse in Usbekisch helfen auch, sich in den Nachbarrepubliken zu orientieren. Kasachisch, Turkmenisch und Kirgisisch sind dem Usbekischen verwandte Turksprachen. Tadschikisch allerdings unterscheidet sich von diesen Sprachen stark, da es eine auf dem Persischen beruhende Sprache ist.
Englisch findet immer mehr Sprecher, allerdings vor allem in den großen Hotels der touristisch erschlossenen Orte. Für Indiviualtouristen jenseits der ausgetreten Pfade sind elementare Russischkenntnisse sehr von Vorteil.