Angewandte Kunst
Die Kunst, Teppiche zu weben und knüpfen entstand in den Jurten der Nomaden, und bis heute sind die Bucharer Teppiche, die ja eigentlich gar nicht in Bukhara hergestellt wurden, sondern dort nur verkauft wurden, über die Grenyen Mittelasiens hinaus berühmt. Wie Seidenteppiche hergestellt werden, kann man in Samarkand mit eigenen Augen sehen und dort auch ein wunderschönes Obkekt erstehen. Der römische Dichter Catull bemerkte: »Obgleich es sich um eine Barbarenstadt (Samarkand) handelt, findet man Teppiche von einem Purpurrot, das sich höchstens mit einem in der Sonne funkelnden Glas Wein vergleichen ließe. Sie sind so dicht, daß man beim Darüberschreiten auf einer Galeere zu Schaukeln vermeint.« Daneben gibt es die bestickten, dekorativen Wandteppiche, Susani genannt. Eine große Auswähl von ihnen ist im Museum für angewandte Kunst in Taschkent zu sehen.
Aber nicht nur im Museum, sondern in ganz Usbekistan wird der Besucher Handwerkskunst entdecken können. Eine Besonderheit ist die Bucharaer Goldstickerei. Ihre Blütezeit hatte sie im 19. Jahrhundert. Nur Männer durften samtene Chalate (Umhänge, Kaftane), manchmal auch Hosen und Gürtel mit Gold- und Silberfäden besticken. Diese Fertigkeit erlernte der Sohn von seinem Vater. Die bestickten Kleidungsstücke wurden als Hochzeitsanzüge oder zu anderen festlichen Gelegenheiten getragen.