Ulugbek Observatorium
Im Nordosten der Stadt befindet sich das astronomische Observatorium Ulug'beks. 1424 bis 1428 errichtete er hier neben dem Bewässerungsgraben Obi Rachmat (>gesegnetes Wasser<) eine Forschungsstätte, deren Überreste 1908 freigelegt wurden. Anhand von Chroniken aus dem 17.- Jahrhundert gelang es dem russischen Archäologen Vjatkin, die Sternwarte zu finden. Das Hauptinstrument der Sternwarte war vermutlich ein gemauerter Quadrant oder Sextant mit einem Radius von 40,4 Metern am Ende einer durch einen Hügel geführten and durch Mauern abgestützten Mittagslinie.
Die Ruine des riesigen Sextanten ist erhalten geblieben, das eigentliche Gebäude, ein zweistöckiger Rundbau, der mit farbigen Fliesen reich verziert und innen mit Sternensujets bemalt war, ist dagegen völlig zerstört worden. Mit dem Sextanten, der sich im Gebäude befand, wurde der Ster-nenatlas des Ulug'bek erstellt. Die in Samarkand entstandenen astronomischen Tafeln weisen eine im Abendland erst sehr viel später erreichte Genauigkeit auf. 1648 wurden in London Auszüge aus Ulug'beks Atlas herausgegeben und 1665 vom Konservator der Oxforder Universitätsbibliothek der volle Katalog in persischer und lateinischer Sprache veröffentlicht. Heute befindet sich an der Stelle des Observatoriums ein Memorialkomplex, der 1970 errichtet wurde und neben einem Denkmal Ulug'beks auch Vjatkins (1869 -1963) Grab und ein Museum beherbergt, in dem die Wirkungsgeschichte Ulug'beks dokumentiert ist (geöffnet täglich von 9 bis 18 Uhr).
In der Nähe der Anlage können in einem Seidengeschäft verschiedene, auch alte Stoffe erworben werden.