Informationen über Turkmenistan
Turkmenistan
Amtssprache - Turkmenisch
Hauptstadt - Aşgabat
Staatsform – Republik
Fläche - 488.100 km²
Einwohnerzahl - 5.042.920
Bevölkerungsdichte - 9,9 Einwohner pro km²
Währung - Manat
Unabhängigkeit - 27. Oktober 1991
Zeitzone - TMT (UTC+5)
Kfz-Kennzeichen – TM
Internet-TLD - .tm
Vorwahl - +993
Geographie
Turkmenistan grenzt an Kasachstan, Usbekistan, Afghanistan, den Iran und das Kaspische Meer. Nahezu 80 % der Landfläche werden von der Wüste Karakum eingenommen, die sowohl aus Sand- als auch Geröllwüstengebieten besteht. Im Westen erstrecken sich die Hochebene von Türkmenbaşy und der Große Balkan (1.880 m ü. NN). Dieser fällt in Richtung Süden zum Karakum-Kanal (Turkmenischer Hauptkanal) ab, auf dessen anderer Seite die Landschaft in das Kopet-Dag-Gebirge übergeht, das sich größtenteils im Iran befindet. Während Richtung Südosten nach Afghanistan noch einige Ausläufer des Gissargebirges aufragen, befindet sich der höchste Berg des Landes, der Ayrybaba (3.139 m), an der östlichen Grenze zu Usbekistan. Es herrscht überall kontinentales Klima mit extrem heißen und trockenen Sommern und kalten Wintern. Bevölkerung Das Land wird hauptsächlich vom Turkvolk der Turkmenen, aber auch von Usbeken und Russen bevölkert. Nahe der iranischen Grenze lebt zudem noch eine kurdische Bevölkerungsminderheit. Außerdem gibt es in Turkmenistan noch wenige Russlanddeutsche und rund 1.000 ethnische Juden, die größtenteils nach Deutschland abwandern.
Religionen
Etwa 89 % der Bevölkerung gehören dem Islam an (Sunniten der hanafitischen Rechtsschule). Etwa 9 % sind Angehörige der Russisch-Orthodoxen Kirche. Nur diese beiden Religionsgemeinschaften sind in Turkmenistan zugelassen. Zwar werden auch die Russisch-Orthodoxen Gemeinden misstrauisch beäugt, dennoch muss für sie Religionsfreiheit gewährleistet sein, da die Russen einen größeren Teil der Bevölkerung ausmachen. Daneben gibt es kleine christliche, jüdische (siehe Bucharische Juden) und Bahai-Gemeinden. In Turkmenistan leben derzeit etwa 1.000 ethnische Juden. Die meisten von ihnen ließen sich hier während des Zweiten Weltkriegs nieder. Sie waren Flüchtlinge aus der Ukraine. Zusätzlich leben dort auch noch die alteingesessenen sogenannten Bucharischen Juden. Allerdings gibt es in Turkmenistan keine Synagogen und jüdische Lehrer. Viele der turkmenischen Juden wanderten in den letzten Jahren nach Deutschland und Israel aus. Außerdem sind in Turkmenistan einige Freikirchen tätig (vor allem die Siebenten-Tags-Adventisten und die Evangeliumschristen-Baptisten). Sie arbeiten unter denkbar schwierigen Bedingungen, da sie vom Staat verfolgt werden. So wurde z.B. einer Adventistin, die heimlich Sabbatgottesdienste in ihrer Wohnung abhielt, nachdem die Regierung das adventistische Gotteshaus einriss, der Prozess gemacht, dennoch konnte sie fliehen und kam bei Verwandten in Sibirien unter. Ein russischer Baptist wurde gezwungen das Land zu verlassen und musste seine turkmenische Frau zurücklassen. Diese christlichen Gemeinschaften sind in Turkmenistan besonders aktiv:
Geschichte
Alexander der Große eroberte das Gebiet im 4. Jahrhundert v. Chr. auf seinem Weg nach Indien. 150 Jahre später errichtete das Partherreich seine Hauptstadt in Nisa, einem Gebiet um das heutige Aşgabat. Im 7. Jahrhundert n. Chr. nahmen die Araber die Region ein, wodurch die Bevölkerung mit dem Islam und der Kultur des Nahen Ostens in Berührung kam. Um diese Zeit entwickelte sich die Seidenstraße zu einem wichtigen Handelsweg zwischen Asien und Europa. Schon bald wurde das Gebiet des heutigen Turkmenistan als Chorasan bekannt, als der Kalif der Abbasiden, Al-Ma'mun, Merw zu seiner Hauptstadt erhob. Mitte des 11. Jahrhunderts versuchten die Seldschuken über Turkmenistan in Afghanisten einzufallen. Das Seldschukenreich zerfiel im späten 12. Jahrhundert und die Turkmenen verloren ihre Unabhängigkeit als Dschingis Khan auf seinem Weg nach Europa die Kontrolle über die Regionen östlich des Kaspischen Meeres erlangte. Die nächsten sieben Jahrhunderte lang lebten die Turkmenen unter verschiedenen Herrschern und führten fortwährend Stammeskriege untereinander. Über die turkmenische Geschichte vor der russischen Besetzung im 19. Jahrhundert ist wenig bekannt. Als die Turkmenen aus dem Gebiet der Mangyshlak-Halbinsel in das heutige Kasachstan bis an die Grenzen des Iran und in das Becken des Amudarja wanderten, festigten sich die Stammestraditionen und entwickelten sich weiter, wodurch sie die ersten Ansätze des heutigen turkmenischen Nationalbewusstseins bilden. Bis 1894 hatte das Russische Reich die Herrschaft über Turkmenistan erlangt. Die durch die Oktoberrevolution von 1917 in Russland folgende politische Unruhe führte schließlich zur Ausrufung der Turkmenischen Republik als eine der 15 Republiken der Sowjetunion im Jahre 1924. Zu dieser Zeit wurden die heutigen Staatsgrenzen Turkmenistans gezogen.
Wirtschaft
Turkmenistan verfügt über die weltweit drittgrößten Erdgasreserven, was dem Land bald nach seiner Unabhängigkeit einen vergleichsweise hohen Wohlstand sicherte (vgl. dazu Turkmenistan-Afghanistan-Pakistan-Pipeline). Von der Härte des Regimes und den sozialen Problemen wird damit abgelenkt, dass z.B. Gas und Licht für die Bevölkerung frei sei, was es nirgendwo anders gäbe. Russland ist ein wichtiger Abnehmer von Gas, das somit auch in Westeuropa ankommt. Über den Umfang der turkmenischen Reserven, die ohne größere ausländische Investitionen nicht erschlossen werden können, besteht jedoch erhebliche Unsicherheit. Die Deutsche Bank spielt eine entscheidende Rolle im Außenhandel des international geächteten Regimes, ebenso Daimler-Chrysler und Siemens. Die einzige internationale Fluggesellschaft des Landes ist Turkmenistan Airlines. Ein großes Problem des Staates ist der hohe Grad an Korruption. Er belegt einen der untersten Plätze in der Statistik der Transparency International.